Zurück zur "Ernährung unserer Hunde"


Von Dipl.-Biol. Frau Julia Gössel (www.kidogo-ajabu.de)

 

Hundefutter? – Nein, danke!

Es gibt zwei Dinge, die für mich in keinster Weise zusammenpassen: Hunde und (industriell hergestelltes) Hundefutter. Ja, Sie haben richtig gelesen.

Dass ein Hund stammesgeschichtlich zu den Beutegreifern gehört und ausschließlich vom Wolf abstammt, bedarf wohl keiner Diskussion mehr. Und obwohl der Hund mit dem Beginn der Symbiose mit dem Menschen vor schätzungsweise 10.000 Jahren bereits ein etwas anderes Nahrungsspektrum erhielt, wird man wohl kaum abstreiten können, dass sein Verdauungssystem noch weitgehend dem seiner Urahnen gleicht. Es ist also nicht verkehrt, sich an der natürlichen Ernährungsweise von Wölfen (und Wildhunden) zu orientieren, will man seinem Liebling eine „artgerechte“ Ernährung zukommen lassen. Doch wie sieht diese Ernährung aus?

Da Wölfe sich in der Regel von ganzen Beutetieren ernähren, macht es Sinn, sich bei der Fütterung des eigenen Hundes an diesem Umstand zu orientieren. Man braucht sich also nur vorzustellen, was ein Wolf zu sich nimmt, wenn er z.B. ein ganzes Kaninchen verspeist. Denn Wölfe fressen (bis auf sehr große Beutetiere oder bei Nahrungsüberangebot) nicht selektiv, sondern es wird DAS GESAMTE BEUTETIER gefressen und verdaut. Dementsprechend ist es falsch, einen Wolf bzw. Hund als reinen Fleischfresser zu bezeichnen. Ein Hund hat ein eindeutiges Raubtiergebiss, mit Fang- und Reißzähnen, mit dem er in der Lage ist, Fleisch zu zerreißen und Knochen zu brechen (der 4. Prämolar im Oberkiefer und der erste Molar im Unterkiefer fungieren dabei als Brechschere).

Indizien dafür, dass Hunde pflanzliche Nahrung, insbesondere Getreide verdauen könnten, fehlen hingegen. Der für Pflanzenfresser typische lange Verdauungstrakt und Mahlzähne fehlen dem Hund. Stärke kann zwar vom Haushund etwas besser verwertet werden als vom Wolf, doch ist der Anteil der beim Hund vorhandenen Enzyme (Amylase) im Gegensatz zu Allesfressern oder Pflanzenfressern trotzdem sehr gering. Dieser Umstand sollte beachtet werden, auch wenn viele Hunde durchaus eine (geringe) Menge an Kohlenhydraten gut vertragen.

Das Verdauungssystem des Hundes ist für die Verdauung von Fleisch und Knochen geradezu prädestiniert, dafür spricht auch die extrem saure Magensäure, die bei einem gesunden (roh gefüttertem) Hund einen pH-Wert von unter 1 (!) aufweist, und damit etwa 10 mal intensiver als die des Menschen ist. Ein Pflanzenfresser schüttet nahezu permanent Magensäure aus, da der Magen so gut wie nie leer ist. Anders hingegen beim Hund: Die Produktion der Magensäure kommt bei leerem Magen zum Erliegen.  Induziert wird die Ausschüttung von Magensäure beim Hund ausschließlich durch den Schlüsselreiz „Fleisch“. Während ein kompletter Verdauungsvorgang bei Pflanzenfressern 4-5 Tage dauert, sind es beim Hund (bei artgerechter Ernährung) nur 24 Stunden. Der Darm ist sehr kurz und die Nahrung wird sehr schnell wieder ausgeschieden. Das macht den Hund unempfindlich für Krankheitserreger.

Bis vor etwa 100 Jahren hat sich unser domestizierter Hund von dem ernährt bzw. ernähren müssen, was bei der menschlichen Ernährung für ihn abfiel. Seine weitere Eigenschaft als Kot- und Aasfresser hat ihm zusätzlich Überlebenschancen gesichert. Der Organismus des Hundes ist darüber hinaus evolutiv eher auf Mangelernährung eingestellt als auf ein Überangebot von Nährstoffen. Dass heute so oft viel zu fette Hunde gesehen werden, ist sowohl ein „Auswuchs“ unserer Wohlstandsgesellschaft, als auch das Ergebnis einer fehlerhaften Ernährung zumeist mit Fertigfutter. Adipositas hat, genau wie für den Menschen, massive negative gesundheitliche Konsequenzen, z.B. Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Gelenkprobleme, Leber u. a. Organverfettung, erhöhtes Narkoserisiko und Anfälligkeit für Krebserkrankungen, allgemeine Leistungsverminderung und damit verbundene psychische Auswirkungen. Ein Hund, der sich z. B. nicht so schnell und gewandt bewegen und „mithalten“ kann, ist ständig frustriert und kann Verhaltensauffälligkeiten zeigen.

Daher ist es für mich keine Frage: Das Überfüttern des Hundes ist ein durch den Menschen vermeidbares Leid und vermeidbarer Schaden am Tier - kurzum: Tierquälerei! Gleiches gilt natürlich für eine Unterernährung, die man aber relativ selten zu Gesicht bekommt.

Über Jahrtausende hat es der Hund geschafft, wie kein anderes domestiziertes Tier, in enger Symbiose mit dem Menschen zu überleben. Erst seit rund 100 Jahren begannen Menschen, Futter speziell für Hunde herzustellen. Da der Hund in dieser Zeit immer mehr vom „Nutztier“ (also Jagdhelfer, Hüte- oder Wachhund) zum reinen Sozialpartner des Menschen avancierte, wuchs der Wunsch, ihn auch nach seinen Bedürfnissen zu ernähren. Das war der Anfang eines lukrativen Wirtschaftszweiges - der Futtermittelindustrie.

Doch woher kommt der enorme Anstieg von Futtermittelunverträglichkeiten, Allergien, Diabetes, Hauterkrankungen, Zahn-, Knochen- und Gelenkserkrankungen, Magendrehungen, Darmerkrankungen,  Schilddrüsendysfunktionen und Autoimmunerkrankungen bei unseren Hunden in den letzten Jahrzehnten?

Was ist die Ursache der immer kürzer währenden Lebensspanne und der zahllosen Krebserkrankungen unserer Hunde, die nur noch selten in hohem Alter an „Altersschwäche“ sterben? Alles nur Zufall? Oder Genetik? Wohl kaum. Es soll kein Zusammenhang mit der veränderten Fütterung, sprich: Fertigfuttermitteln in den letzten 50-60 Jahren bestehen? Dass ich nicht lache!

Bis in die heutige Zeit hinein begann ein Wettlauf konkurrierender Futtermittelhersteller, möglichst kostenarm eine spezielle Hundenahrung herzustellen. Da Getreide nun mal viel billiger als Fleisch ist, bestehen die allermeisten Fertigfuttermittel aus dieser Hauptzutat (60-90%). Ein Hund benötigt aber obligatorisch Fleisch, und zwar zu 75-90 % seines Gesamtfutterbedarfs.

Ich kann mich noch an die ersten bekannten Dosennahrungsmarken erinnern, die ein „hohen Fleischanteil“ versprachen. Die Hunde hinterließen davon extrem voluminöse, rot gefärbte, zum Teil breiig stinkende Kothaufen. Wenn man sich dann die Inhaltsstoffe ansah, konnte man feststellen, dass die Firma wohl einen 4 prozentigen Fleischanteil als „hoch“ erachten würde. Und auch heute noch werben zahlreiche Futtermittelfirmen damit, einen „hohen Fleischanteil“ zu verarbeiten. Nun ja, „hoch“ ist ja keine genaue Angabe, sondern eher Auslegungssache.

Zum Glück schreibt unser Gesetzgeber aber wenigstens vor, die Inhaltsstoffe der Fertignahrung der Menge nach absteigend auf der Verpackung aufzulisten. Na wenigstens etwas, an dem sich der ansonsten völlig verunsicherte Hundehalter orientieren kann. Beim Studium der Inhaltsstoffe unsrer Fertigfuttermittel fällt schnell auf: Getreide ist – fast immer - mengenmäßig am stärksten vertreten, wird also an erster Stelle genannt. Und wo dies ausnahmsweise nicht der Fall ist, sollte man auf folgenden Trick der Futtermittelhersteller achten: Sie listen Getreide (und pflanzliche Nebenprodukte) getrennt voneinander auf (z. B. Gerste und Weizen, Reis und Kartoffelmehl), so dass der Fleischanteil, der in Wirklichkeit weit hinten auf der Liste stehen würde, möglichst weit nach vorne rückt und dem Verbraucher einen größeren Anteil suggeriert. Leider geben die meisten Firmen auch keine genauen prozentualen Mengen der Inhaltsstoffe an. Dieser Umstand ermöglicht den Herstellern große Manipulationsmöglichkeiten.

Doch auch in Bezug auf zugesetzte Stoffe gibt es Möglichkeiten, ganz legal mit Angaben zu werben, die schlicht und ergreifend unwahr sind. Kauft ein Hersteller z. B. Ware ein, die bereits synthetische Zusatzstoffe enthält, muss er dies nicht auf der Verpackung deklarieren, da ER SELBST sie ja nicht dazugegeben hat. Es kommt noch besser: Er darf lt. Gesetz sogar sein Produkt mit Sätzen wie: „ohne Zusatz von Konservierungsstoffen, Geschmacksverstärkern, Farbstoffen“ etc. bewerben. Unglaublich, oder?

 

Doch wie wird kommerzielles Trockenfutter überhaupt hergestellt?

Zunächst einmal: ALLE großen Futtermittelhersteller verwenden als „Fleischrohstoffe“ Schlachtabfälle der Kategorie 3.

Material der Kategorie 3 umfasst u. a. „Schlachtkörperteile, die nach dem Gemeinschaftsrecht genusstauglich sind, die jedoch aus kommerziellen Gründen nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind; Schlachtkörperteile, die als genussuntauglich abgelehnt werden, die jedoch keine Anzeichen einer auf Mensch oder Tier übertragbaren Krankheit zeigen und die von Schlachtkörpern stammen, die genusstauglich sind; Häute, Hufe und Hörner, Schweineborsten und Federn von Tieren, die nach einer Schlachttieruntersuchung in einem Schlachthof geschlachtet wurden; Blut von anderen Tieren als Wiederkäuern, die nach einer Schlachttieruntersuchung in einem Schlachthof geschlachtet wurden; tierische Nebenprodukte, die bei der Gewinnung von für den menschlichen Verzehr bestimmten Erzeugnissen angefallen sind, einschließlich entfetteter Knochen und Grieben.

Material der Kategorie 3 ist unverzüglich abzuholen, abzutransportieren, zu kennzeichnen und durch Verbrennen in einer zugelassenen Verbrennungsanlage direkt als Abfall zu beseitigen; als Rohstoff in einem zugelassenen Heimtierfutterbetrieb zu verwenden; in einem zugelassenen Verarbeitungsbetrieb nach einer speziellen Verarbeitungsmethode zu verarbeiten; in einer technischen Anlage aufzubereiten oder in einer Biogas- oder Kompostieranlage zu verarbeiten; im Fall von Küchen- und Speiseabfällen in einer Biogasanlage zu verarbeiten oder zu kompostieren; im Fall von Fischmaterial zu silieren oder zu kompostieren.“

Quelle: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Weitere, und mengenmäßige „Hauptzutaten“ sind Getreide und pflanzliche Nebenprodukte.

Wenn Ihnen bis jetzt noch nicht der Appetit vergangen ist, lesen Sie bitte weiter:

Diese billigsten Abfallprodukte, für deren Abholung die Futtermittelhersteller z. T. noch bezahlt werden, kommen also zur Verarbeitung zu Hundefutter. Da die Schlachtabfälle schon bei den langen ungekühlten Transporten anfangen zu verwesen, werden sie zunächst sterilisiert, also großer Hitze ausgesetzt und vermahlen, sprich: zu Tiermehl verarbeitet. Dieses Tiermehl wird zusammen mit Getreide in einer Art Fleischwolf (Extruder) unter Einwirkung von Hitze und Hochdruck durch eine Stahlscheibe mit Löchern gepresst. Dabei kommt der enthaltenen Stärke eine Rolle als Kleberstoff zu, die das Produkt porös macht, also mit Lufteinschlüssen versieht (ähnlich wie bei Erdnussflipps). Die so entstandenen „Extrudate“ enthalten keinerlei Nährstoffe, Eiweiße, Enzyme und Vitamine, die evtl. noch im „Rohmaterial“ vorhanden wären! Deshalb müssen sie nun im Nachhinein durch Zugabe von diversen Zusatzstoffen wie z. B. synthetischen Mineralstoff- und Vitamin-Vormischungen „aufgewertet“ werden. Zu guter Letzt wird das zu Kroketten geformte Produkt zur „Geschmacksgebung“ mit einer Fettschicht aus tierischen Fetten oder Ölen ummantelt, damit der Hund diese Chemiepampe überhaupt annimmt. Daher fassen sich die meisten Trockenfutter an der Oberfläche auch fettig an. Alle bekannten Trockenfuttersorten mit Ausnahme der kaltgepressten bestehen aus diesen „Extrudaten“, die im Magen des Hundes stark aufquellen und daher eine erhebliche Gefahr einer oft tödlich endenden Magendrehung darstellen. Das einzige, das in dieser toten Substanz noch lebt, sind die Futtermilben! Ihre Stoffwechselprodukte können Allergie auslösend für Hunde sein. Deshalb nützt auch der oft gegebene Rat der Tierärzte nichts, das Trockenfutter vor der Verfütterung für ein paar Tage einzufrieren!

Um es nochmals deutlich auszudrücken: Ohnehin schon minderwertige Rohstoffe werden durch Hitzeeinwirkung und Vermahlung völlig wertlos und unkenntlich gemacht und mit einem Potpourri aus Zusatzstoffen, Mineralstoffen und synthetisch hergestellten Vitaminen „aufgepeppt“. Zugesetzte exotische Inhaltsstoffe (wenn auch in noch so verschwindend kleinen Mengen) sorgen für werbewirksame Attraktivität des „Premiumfutters“ für den Verbraucher. Ein schöner Chemiecocktail ist es, den wir ganz arglos unseren Hunden jeden Tag in den Napf schütten…

Der hohe Anteil von pflanzlichen und damit normalerweise unverdaulichen Proteinen im Hundefutter hat gesundheitliche Auswirkungen (von den zugesetzten synthetischen Vitaminen, Konservierungsstoffen und Geschmacksverstärkern mal ganz abgesehen). Wird ein Hund kontinuierlich mit Fertigfuttermitteln gefüttert, die einen hohen Anteil unverdaulicher bzw. schwer verdaulicher Proteine enthalten, hat das zur Folge, dass die Darmwand durchlässiger für bestimmte Nahrungsbestandteile wird, also Stoffe in den Hundeorganismus gelangen, die normalerweise wieder ausgeschieden würden („Leaky Gut Syndrom“). Das hat zur Folge, dass das Immunsystem beginnt, sich gegen diese Bestandteile zu richten. Der Grundstein für Allergien gegen bestimmte Proteine, auch solche, die normalerweise vom Organismus vertragen werden, ist gelegt. Die Allergien und Futtermittelunverträglichkeiten können auch erst Jahre später auftreten, und werden dann so gut wie nie mit dem jahrelang verabreichten Fertigfuttermittel in Verbindung gebracht. Verzweifelte Hundebesitzer rennen dann zum Tierarzt, der in der Regel eine Ausschlussdiät nach der anderen durchführen lässt, um das Allergie auslösende Protein zu finden. Letztendlich bekommt der arme Hund nicht etwa eine Nahrung, die auf natürlichen Zutaten basiert, sondern muss fortan (und natürlich ausschließlich!) mit teuren Spezialfutterdiäten, die nur beim Tierarzt erhältlich sind, ernährt werden…. Hilft auch das nicht, wird meist dauerhaft Cortison verabreicht und / oder Antibiotika (Standardtherapie der Tierärzte), auf dass der Stoffwechsel und das Immunsystem des Hundes nun völlig entgleist. Spätestens dann müssten eigentlich die betroffenen Hundebesitzer denken: „Nachtigall, ick hör dir trapsen…“. Aber anscheinend sind die meisten tatsächlich so hilflos, so sehr durch die Werbeslogans der Futtermittelindustrie beeinflusst und zutiefst von den Aussagen der „Götter in Weiß“ eingeschüchtert, dass logische und vor allem kritische Denkprozesse weitestgehend ausgeschaltet sind (und bleiben…).

Doch zurück zu den Futtermittelherstellern. Natürlich ist ihnen die krankmachende Wirkung ihrer Produkte sehr wohl bekannt. Aber der zusätzliche Reibach, den man mit dem Verkauf von Spezialfuttermitteln machen kann, ist einfach zu verlockend… Daher wurde von der Futtermittelindustrie auch weiterhin „ohne Rücksicht auf Verluste“ ein Weg eingeschlagen, der von der Gesunderhaltung der Hunde immer weiter weg führte, und zwar so:

Anstatt tatsächlich den Fleischanteil, und damit die Verdaulichkeit der Proteine durch Verwendung höherwertiger Rohstoffe im Futter zu erhöhen, und damit das Allergiepotential zu senken (was eine Verteuerung des Produktes zur Folge gehabt hätte oder aber eine drastische Abnahme der Gewinnspanne), ließen sich die Futtermittelproduzenten einen Produktionsschritt einfallen, der den Hundeorganismus überlisten sollte: das Hydrolysieren von Proteinen!

Vielleicht ist es Ihnen schon aufgefallen: In fast allen Fertigfuttermitteln findet man inzwischen bei den Inhaltsangaben hydrolysierte Proteine. Sie verbergen sich hinter Bezeichnungen wie z. B.  „Proteinhydrolysat“, "Pflanzenproteinhydrolisat", "hydrolysiertes Pflanzeneiweiß", "hydrolysierte tierische Proteine", "Leberhydrolysat" usw..  Doch was sind genau Hydrolysate?

Bei Proteinhydrolysaten handelt es sich um künstlich aufgeschlossene, sozusagen „vorverdaute“ Eiweiße (Proteine). Sie werden durch Spaltung („Hydrolyse”) von tierischem oder pflanzlichem Eiweiß entweder durch Zugabe von Säuren unter hohen Temperaturen und Druck oder durch den Einsatz von Enzymen gewonnen. Bei diesem Prozess entstehen in Abhängigkeit von den chemischen und physikalischen Bedingungen unterschiedlich lange Eiweißbruchstücke und auch einzelne freie Aminosäuren. Durch dieses Verfahren kann auch minderwertiges Eiweiß (pflanzlicher oder tierischer Herkunft) so stark zerkleinert werden, dass es in jedem Fall durch die Darmwand in den Hundeorganismus geschleust wird.

Man versprach sich damit auch eine „Unterwanderung“ des Immunsystems, welches bei so kleinen Bestandteilen des z. B. Allergie auslösenden Proteins nicht mehr darauf reagiert. Die sogenannten hypoallergenen Futtersorten waren erfunden! Dies ist natürlich nichts weiter als eine „Verschlimmbesserung“ der Situation, denn die Allergien werden ja damit nicht beseitigt…. Und das alles zur Maximierung des Profits der Futtermittelhersteller!

Sind Sie wütend geworden? Warten Sie, es kommt noch schlimmer: Es gibt einen namhaften Futtermittelhersteller, der sogar mehrere Fliegen mit einer Klappe schlägt: Aus Hühnerfedern (!), die sonst in der Hühnerfleischproduktion als Abfall kostenintensiv entsorgt werden müssten, wurde durch Hydrolyse ein teures hypoallergenes Diät-Futter für Hunde hergestellt! Und die nichtsahnenden Hundebesitzer lassen sich das Geld dafür kinderleicht aus der Tasche ziehen… Vielleicht ein Einzelfall, sagen Sie? Leider nein.

Man kann fast „durch die Bank“ feststellen: Bei ausgerechnet den teuersten Spezialdiäten für kranke, bereits massiv geschädigte Hunde werden tatsächlich nur Inhaltsstoffe verwendet, die man unter keinen Umständen jemals an einen gesunden Hund verfüttern würde! Und natürlich fehlt in dieser „Hightec“-Nahrung eines in jedem Fall: das Fleisch.

Aber auch in „ganz normalem“ Trockenfutter findet man immer häufiger hydrolysierte Proteine. Hydrolysierte Proteine enthalten immer Mononatrium Glutamat, das als Geschmacksverstärker bekannt ist und ebenfalls gesundheitsschädigende Auswirkungen hat. Da es in Hundefutter mit hydrolysierten Bestandteilen nicht extra genannt werden muss, können auch solche Produkte mit Sätzen wie: „ohne Zusatz von Geschmacksverstärkern“ beworben werden! Ein weiterer Nachteil der hydrolysierten Proteine ist, dass das entstandene Endprodukt, also die bis zu den einzelnen Aminosäuren aufgespalteten Proteine, sehr bitter sind. Kein Hund würde dieses Futter anrühren (übrigens erst recht keine Katze), wenn es nicht durch Zugabe von Zucker wieder schmackhaft gemacht werden würde! Das hat zur Folge, dass in Futtermitteln, die hydrolysierte Proteine enthalten, gleichzeitig viel zu viele Kohlenhydrate, sprich: Zucker vorhanden ist. Weiterer Nachteil des auf diese Weise chemisch „vorverdauten“ Futters: Die Produktion von Verdauungsenzymen geht zurück, da sie nicht mehr benötigt werden, um die Nahrungsbestandteile aufzuschließen. Der pH- Wert der Magensäure eines so gefütterten Hundes steigt an und die Nahrung verbleibt viel länger im Verdauungstrakt als üblich. Mikroorganismen, Bakterien, Pilze etc. haben so alle Zeit der Welt, sich zu vermehren. Es kommt zu Fehlgärungen und Blähungen. Der Hund wird empfänglicher für Infektionen, da etwaige Erreger nicht mehr so leicht durch die Magensäure und Enzyme der Bauchspeicheldrüse unschädlich gemacht werden können, wie es bei einem gesunden, artgerecht ernährten Hund der Fall wäre. Der Verdauungsprozess erlahmt und es kommt schließlich zu hypoosmotischem Durchfall und nicht selten zu Infektionen. Die armen, armen Hunde kann ich da nur sagen!

Ich möchte nicht alle Futtermittelhersteller verteufeln, doch man sollte schon ganz genau hinsehen, welches Futter man seinem Hund anbietet. Und doch bleibt auch bei der gewissenhaftesten Recherche ein Restrisiko.

Ich habe meine Konsequenzen gezogen und verzichte deshalb auf jegliche Art von industriell hergestelltem Hundefutter. Aus den oben genannten Gründen ist die Fütterung von Fertigfutter, wenn auch nur ausnahmsweise, strikt abzulehnen und ich entschuldige mich ausdrücklich für jede Mahlzeit bei meinen Hunden, die in der Vergangenheit aus Fertigfutter bestand!

Auch, und gerade meine Welpen werden ausschließlich mit Futter aus frischen Zutaten großgezogen. Auch ich bin jahrelang dem Irrtum aufgesessen, dass ein Hund, vor allem ein Welpe, eine genau nach seinem Bedarf zusammengestellte Hauptnahrung bekommen muss. Das ist absoluter Quatsch! In der Natur gibt es kein spezielles „Welpenfutter“. Und noch vor 50 Jahren gab es das nicht. Übrigens auch kein Futter für diese oder jene Rasse, große oder kleine, aktive oder nicht aktive, kastrierte oder intakte Hunde! Ich frage mich immer: Wie kann man sich von der Futtermittelindustrie so neppen lassen!?! Oder würden Sie auch ein Lebensmittel kaufen, das extra für „hellhäutige Menschen“ geeignet ist, für „große Menschen“, „Menschen mit wenig Bewegung“ oder für „Frauen nach der Menopause“?? Sagen Sie, wie sehr lassen wir Hundebesitzer uns eigentlich von der Futtermittelindustrie (und der Tierärzteschaft) verarschen?!

Tierärzte tun alles, um dem Hundehalter ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn er seinen Hund nicht mit Fertigfutter ernährt. Genau so verhält es sich mit den viel zu häufigen Impfungen, Entwurmungen und Behandlungen mit Antiparasitika, doch das soll an dieser Stelle nicht weiter thematisiert werden. Zum Teil wird das Futter ja auch direkt über den Tierarzt vertrieben. Und obwohl sich viele Tierärzte der gesundheitlichen Nachteile der Fertignahrung durchaus bewusst sind, tun sie alles dafür, um sie unter das Volk zu bringen. Ein Tierarzt verdient an Therapie, und Voraussetzung für eine Therapie sind nun mal nicht die vor Gesundheit strotzenden Hunde…

Oft, und vor allem von Tierärzten, wird Befürwortern von BARF (biologisch artgerechter Rohfütterung) religiöses Sektierertum vorgeworfen. Gleichzeitig weisen Tierärzte mit Eifer auf alle möglichen und teilweise an den Haaren herbeigezogene „Risiken“ bei der Verfütterung von rohem Fleisch hin und bauschen jede noch so geringe Wahrscheinlichkeit der theoretisch möglichen Krankheitsübertragung zur Katastrophe auf. Ein Tierarzt, der Referent bei einer meiner Fortbildungen war, hat sogar gesagt, dass Barfer „beratungsresistent“ seien. Ich finde es gerade nicht sektiererisch, wenn man kritisch hinterfragt und zum Schluss kommt, dass fast jede Ernährung gesünder für den Hund ist als die Gabe von Fertigfutter. Dies hat nichts mit Fanatismus zu tun sondern mit den ernüchternden Fakten, die man herausfindet, wenn man sich dafür interessiert. Ich hätte keine Probleme damit, auch Fertigfutter an meine Hunde zu verfüttern, wenn es denn qualitativ hochwertig und tatsächlich so gesund wäre, wie es die Tierärzte so beharrlich verkünden. Den meisten Menschen ist einfach nicht bewusst, wie dreist sie belogen werden. Und zur Beratungsresistenz kann ich nur sagen: Versuchen Sie mal, einen Tierarzt zu überzeugen, lieber Frischfleisch zu empfehlen statt Fertigfutter… dann bekommt „Beratungsresistenz“ eine ganz neue Definition…

Die gegenseitige Abhängigkeit und Verflechtung von Futtermittelindustrie, Pharmaindustrie und Tierärzteschaft ist einfach zu groß. Krankheiten und eine kürzere Lebensspanne stellen ein lukratives Geschäft für diese drei Parteien dar. Der Tierarzt „freut“ sich über Hunde mit Allergien und Futtermittelunverträglichkeiten, also Dauerpatienten, nicht über gesunde Hunde. Die Futtermittel- und Pharmaindustrie profitiert von der Tierärzteschaft, die Werbung und Vertrieb von Spezialfuttermitteln, Antiparasitika und Impfstoffen gleichzeitig ist. Auch manch ein Hundevermehrer wird sich insgeheim über ein frühes Ableben der Hunde freuen, denn dann kann man ja schneller für „Nachschub“ sorgen… Monetik statt Ethik, das ist hier der Grundsatz. Fast könnte man es als Win-win-Situation darstellen, doch in diesem System es gibt Betroffene, also Verlierer, die dafür bezahlen: Die Hundebesitzer, die (unwissentlich und falsch beraten) ihren Hund krank gefüttert haben, lassen Unsummen beim Tierarzt, und (vor allem!) die betroffenen wehrlosen Hunde „bezahlen“ mit Schmerzen und Leid durch Verlust ihrer Gesundheit und Lebensqualität und oft sogar mit ihrem Leben.

Wenn Sie bis hier hin gelesen haben und Sie das Ganze völlig kalt gelassen hat, dann verlassen Sie einfach diese Seite und vergiften Sie Ihren Hund weiter mit teurem Restmüll diverser Futtermittelhersteller! Doch dann wundern Sie sich bitte auch nicht, wenn Ihr Hund eben keine 10 Jahre alt wird und Sie am Ende soviel Geld beim Tierarzt gelassen haben, dass Sie sich davon locker einen Zweitwagen hätten leisten können.

An alle übrigen Hundefreunde, die sich nicht weiterhin für dumm verkaufen lassen wollen, möchte ich folgenden Appell richten:

Geben Sie die Verantwortung für ihren Hund nicht ab! Nicht der Züchter, nicht der Tierarzt und schon gar nicht die Futtermittelindustrie hat die Verantwortung für Ihren Hund, nein, SIE ALLEIN entscheiden, Tag für Tag, über die Gesundheit ihres Hundes. Seien Sie vorsichtig, wenn ihr Tierarzt ihnen dringend von Rohfütterung abrät bzw. Sie davon überzeugen möchte, Ihren Hund mit Fertigfutter zu ernähren. Seien Sie wachsam, wenn ihr Tierarzt auf jährliche Impfungen besteht und ihnen zu prophylaktischen Entwurmungen rät. In all diesen Fällen würde ich persönlich sofort den Tierarzt wechseln.

Meiner Meinung gehört es zu den grundlegenden Pflichten jedes Hundebesitzers, sich über die Bedürfnisse seines Haustiers zu informieren, sich fortzubilden und demnach zu handeln! Warum stehe ich mit dieser Meinung nur immer so verloren da? Ist das wirklich zuviel verlangt? Die meisten Hundebesitzer lieben angeblich ihren Hund und würden alles für ihn tun. Doch 10 Minuten am Tag für die Zubereitung einer artgerechten Nahrung sind für viele schon zu viel. Und um das Gewissen zu beruhigen, haben diese Leute ja auch immer den Rückhalt durch die Tierärzteschaft. Die müssen es ja schließlich genau wissen, oder?

Viele Menschen denken, dass Tierärzte „Experten“ auf dem Gebiet der Ernährung für Hunde sind. Dem ist nicht so! Während ihres Studiums lernen angehende Tierärzte lediglich, was ein Futtermittel nach Möglichkeit alles enthalten sollte und wie viel eines Nährstoffes, Vitamins oder Mineralstoffs ein Hund benötigt. Dabei stützen sie sich auf Bedarfsanalysen, die vorgegeben sind. Von wem? Sie ahnen es bereits: Der Futtermittelindustrie!

Angehende Tierärzte werden von Anfang ihres Studiums darauf „geeicht“, die Angaben der Futtermittelindustrie möglichst kritiklos und ohne zu hinterfragen anzunehmen. Es wird ihnen eingetrichtert, dass ein Hund unbedingt mit einem Fertigfutter ernährt werden muss, das die Anforderungen der Bedarfstabellen zu 100 % entspricht. Und sie werden großzügig von Futtermittelherstellern beschenkt, sollten sie eine Praxis eröffnen. Der Profit durch den Verkauf von Spezialfuttermitteln für Allergiker und Co. ist immens, darauf möchte kein Tierarzt verzichten. Manche geben das sogar offen zu, obwohl sie genau wissen, wie schädlich diese Futtermittel für Hunde sind!!!

Fazit:

FAST ALLE TIERMEDIZINER SIND MARIONETTEN DER FUTTERMITTEL- UND PHARMAINDUSTRIE!

„Aber was ist mit den Futtermitteln, die z. B. bei „Stiftung Warentest“ getestet und mit gutem oder sehr gutem Testurteil abgeschnitten haben?“ Werden vielleicht manche fragen.

Warum eine Beurteilung von Produkttestern so irreführend ist und in Wirklichkeit rein gar nichts über die Qualität eines Hundefutters aussagt:

Bei dem oben beschriebenem Produktionsverfahren ist es unerheblich, ob und wie viele natürliche Vitamine, essentielle Fettsäuren usw. in den verwendeten Rohstoffen enthalten sind. Durch die Hitzeeinwirkung werden sowieso alle evtl. enthaltenen Vitamine, Enzyme und Fettsäuren zerstört, alle vorhandenen Proteine denaturiert. Durch die spätere Zugabe der Mineralsstoffvormischungen und künstlich hergestellten Vitamine und das Aufsprühen einer berechneten Menge einer Fettschicht kann die genaue Bedarfsmenge an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen hinzugefügt werden. Mit natürlichen Inhaltsstoffen hat das rein gar nichts mehr zu tun. Hundefutter ist also ein durch und durch designtes „Kunstprodukt“. Produkttester wie Stiftung Warentest testen vor allem die im Futter enthaltene Menge an Proteinen, Fetten, Mineralstoffen und Vitaminen. Dabei interessiert es nicht, WIE diese Inhaltsstoffe  überhaupt ins Futter gekommen sind. Daher lässt sich auch das gute Abschneiden der Discounter-Futtermittel erklären. Eine Täuschung und Irreführung des Verbrauchers ohnegleichen, wenn Sie mich fragen.

Zum Glück sind bereits zahlreiche Hundefreunde auf den Schwindel der Futtermittelhersteller aufmerksam geworden und ernähren inzwischen ihren Hund mit selbst zubereiteter Nahrung. Und es gibt erfreulicherweise auch immer mehr Tierärzte, die sich in Bezug auf eindringliche Empfehlung zur ausschließlichen Fütterung mit Fertigfutter etwas mehr zurückhalten. Einige wenige trauen sich sogar, die Wahrheit darüber zu sagen. Wenn Sie mir nicht so ganz glauben wollen, dann schauen Sie sich bitte an, was dieser junge Tierarzt aus Berlin, der eine Spezialausbildung über Ernährung des Hundes absolviert hat, dazu zu sagen hat:

www.futterpro.de

Ich finde es bewundernswert, wie er sich mutig gegen seine eigene Zunft stellt, ohne eine „Lobby“ hinter sich zu haben! Ich empfinde sein Engagement und die Bereitstellung wertvollen Wissens für „jedermann“ als absolut belohnenswert. Daher kann ich den angebotenen Kurs für jeden Hundebesitzer, der etwas für die Gesunderhaltung seines Hundes tun möchte, nur wärmstens empfehlen!


Meine weitere Literaturempfehlung:

„Hunde würden länger leben wenn…“ von Dr. med. vet. Jutta Ziegler

Bahnbrechend auf dem Gebiet der „Enthüllungen“ aus Tiermedizin und Futtermittelindustrie und daher absolute Pflichtlektüre für jeden Hunde- und Katzenhalter!

Weblink zu Dr. med. vet. Jutta Ziegler: www.dr-ziegler.eu